Das Ding mit den Böcken
Im Gegensatz zu Deutschland, hat Polen einige spannendere Dinge zu bieten, wenn es darum geht, Lösungen zu finden.
In unserem Starthafen war es ein absoluter No-Brainer irgendwas zu machen, denn sämtliche Lösungen gab es um die Ecke – Natürlcih hatte das seinen Preis. Also wirklich einen Preis, mit „drei Dollar Zeichen auf dem Preisschild“ Preis.
So konnte man gemütlich sein Boot aus dem Wasser ziehen lassen, man bekamm ein riesiges Stahlgerüst als Bock und wurde an einen schönen Platz gebracht. Das man dafür eine Niere verkaufen musste, um sich das zu leisten war irgendwie selbstverständlich.
In dem Hafen in Polen wehte ein anderer Wind. Jede Person kannte jemanden der jemanden kennt. Ein paar Schwierigkeiten konnten durch den Hafenmeister geklärt werden, aber alles andere musste selbst erledigt werden, oder man musste jemanden kennen lernen.
Und ich muss jetzt nach all der Zeit sagen: Das war geil! Wir haben nicht nur eine Unmenge gelernt (und gespart), sondern haben jetzt auch einige Leute als Bekannte und sogar als Freunde gewonnen. Mit den Böcken hatten wir so unsere eigene Geschichte.
Unser Boot musste aufgrund des anstehenden Winters raus, aber da wir nicht damit gerechent haben, waren wir nichts vorbereitet. Der Hafen auch nicht, warum auch? Ist ja nicht deren Boot.
Der Hafenmeister hat uns in unserer Not trotzdem geholfen und unser Boot im Old School Style aufstellen lassen. Übrigens es musste ein mobiler Kran kommen, dass ist auch eine sehr spannende Angelegenheit.
Aufgesetellt wurden wir auf Fässern, Reifen und mit Holz balken abgestützt. Wir hatten ein sau ungutes Gefühl dabei. Das ganze Boot hat ständig vibriert wenn man darauf herumlief.
Im Sommer haben die Fäser geknarrt und gepoppt und die Balken sind ab und an einfach abgefallen.
Zu Beginn haben meine Knie so gezittert vor Furcht, dass ich nicht mal bis zur Bootsspitze gekommen bin. Später bin ich wie ein kleines Äffchen darauf rum geturnt. Sicher war es also allemal!
Im Mai dieses Jahres war es dann so weit, wir wollten unser Boot mit neuen Antifouling bestreichen (lassen).
Leider war das in dem Zustand nicht möglich, denn die Fässer waren so ausbalanciert, dass es unmöglich war, diese zu verschieben. Wir mussten aber auch die Stellen bestreichen (lassen), die unter den Reifen waren!
Also hieß es wieder herumfragen und nach recherchieren. Online gab es einige Stellen, bei denen wir uns ein Gerüst kaufen oder leihen konnten.
Bedauerlicherweise besaßen wir aber hierfür kein LKW, um es zu uns in den Hafen zu transportieren! Wir haben auch jemanden kennengelernt, der seine Böcke vermieten würde, aber auch er wollte einen Preis, den wir uns so nicht leisten konnten.
Mein Cousin Marek hat dann jemanden gefunden, der uns das Boot sehr günstig abschleifen und bestreichen würde, zudem würde er seine eigenen Böcke mitbringen! Jackpot!
Und noch bevor wir da waren, wurde alles erledigt. Wir hatten noch nicht einmal die Chance etwas davon wenigstens für unseren YouTube Channel aufzunehmen.
Wir waren mit dem Ergebnis allemal zufrieden, können aber auch erhlicherweise die Arbeit nicht professionell abschätzen, da wir von dem Thema nicht viel Ahnung hatten.