Der Kielkanal mit dem Segelboot – Unsere Fahrt durch eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt
Der Kielkanal mit dem Segelboot – Unsere Fahrt durch eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt

Der Kielkanal mit dem Segelboot – Unsere Fahrt durch eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt

Der Kielkanal (offiziell: Nord-Ostsee-Kanal, kurz NOK) ist eine der spannendsten Wasserstraßen Europas – und wir haben ihn mit unserem Segelboot Nami durchquert! Hier erfährst du, wie unsere Fahrt verlief, welche Überraschungen auf uns warteten und was du für deine eigene Passage wissen solltest.


Der Kielkanal – Was ist das eigentlich?

Der Nord-Ostsee-Kanal verbindet die Nordsee mit der Ostsee und erspart Schiffen die lange und manchmal stürmische Umfahrung von Dänemark. Mit einer Länge von 98 km ist er die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt.

Für Segler ist er eine praktische Abkürzung – aber es gibt einige Regeln und Besonderheiten, die man unbedingt kennen sollte.


Die Kosten – Was kostet die Passage für Sportboote?

Glücklicherweise ist der Kielkanal für Sportboote recht günstig. Für unter 10 Meter bezahlt man 12 Euro. Die Passage kann auch bequem online gebucht werden, wenn man einen AIS besitzt. Hier findest du die aktuellen Gebühren: www.wsa-nord-ostsee-kanal.de.


Unsere Fahrt durch den Kielkanal

Start und erste Eindrücke

Wir haben in Kiel-Holtenau gestartet. Die Anmeldung erfolgt über Funk (Kiel Traffic auf Kanal 12), aber in unserem Fall wurde unser Funkspruch nicht beantwortet. Also haben wir uns einfach in die Warteschlange vor der Schleuse eingereiht.

Tipp: Melde dich frühzeitig per Funk an, damit du weißt, wann du einfahren darfst!

Nach einer kurzen Wartezeit ging es dann los – die Schleusentore öffneten sich und wir fuhren in eine völlig neue Welt. Plötzlich keine Wellen mehr, nur ruhiges Wasser und eine perfekt markierte Fahrrinne.


Unterwegs im Kanal – Was erwartet dich?

Der Kielkanal ist breit und sehr ruhig zu befahren, aber es gibt ein paar Dinge, die du beachten musst:

  • Vorrang für die Großen: Frachter und Kreuzfahrtschiffe haben Vorfahrt. Halte dich immer an Steuerbord und lasse genügend Platz.
  • Halteplätze: Es gibt mehrere Sportboothäfen entlang der Strecke, falls du eine Pause brauchst. Besonders beliebt ist der Liegeplatz an der Gieselau-Schleuse, weil er kostenlos ist.
  • Funkkontakt: Die Verkehrszentrale meldet sich oft nicht bei kleinen Booten – wenn du unsicher bist, einfach beobachten, was die anderen tun.
  • Brückenhöhe: Falls du einen hohen Mast hast, keine Sorge – die Durchfahrtshöhe beträgt mindestens 42 Meter.

Wir haben unterwegs einige Sehenswürdigkeiten entdeckt, darunter die einzige Schwebefähre Deutschlands in Rendsburg – ein beeindruckendes Bauwerk, das man unbedingt gesehen haben muss!


Fehler passieren – Unser kleines Navigationsproblem

In Brunsbüttel, wo der Kanal in die Nordsee mündet, sind wir erst einmal falsch abgebogen. Wir landeten im Frachthafen und konnten weder auf Navionics noch auf der NOK-Website herausfinden, wo genau wir hinmussten.

Nach mehreren Funksprüchen, die ignoriert wurden, blieb uns nichts anderes übrig, als auf gut Glück zu navigieren. Zum Glück öffnete die Schleuse genau in dem Moment, als wir in den Wartebereich kamen – Timing ist eben alles!

Tipp: Falls du unsicher bist, folge am besten anderen Sportbooten oder informiere dich vorher über die richtige Route.


Die letzte Schleuse – Jetzt geht’s in die Nordsee!

Nach mehreren Stunden auf dem Kanal kamen wir an der letzten Schleuse an. Hier ging es hinaus in die offene Nordsee – ein besonderer Moment!

Kurz bevor wir rauskamen, platzte der Frau vor uns übrigens die Rettungsweste – ein Schreckmoment, der uns kurz abgelenkt hat. Doch wir haben alles gut überstanden und waren endlich dort, wo wir hinwollten: Auf dem Weg nach Cuxhaven!


Fazit – Lohnt sich der Kielkanal?

Definitiv! Die Passage ist angenehm, kostet nichts für kleine Boote und spart dir die Umfahrung Dänemarks. Allerdings solltest du dich gut vorbereiten:

  • Schleusenzeiten checken (Offizielle Webseite des NOK)
  • Funkgerät bereithalten (Auch wenn nicht immer geantwortet wird)
  • Frühzeitig Halteplätze planen (z. B. Gieselau-Schleuse oder Rendsburg)
  • Genug Proviant mitnehmen – es gibt nur wenige Möglichkeiten, unterwegs etwas zu kaufen.

Für uns war die Fahrt durch den Kielkanal ein echtes Abenteuer – und jetzt freuen wir uns auf die Nordsee!


Warst du auch schon mal mit dem Segelboot auf dem Kielkanal unterwegs? Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren! 🙂

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