Vorwort
Manchmal trifft man Menschen, die einem sofort sympathisch sind. Genau so ging es meiner Frau und mir, als wir Peter und seine Frau Hella im Hafen von Wladyslawowo kennenlernten.
Es war eine dieser spontanen Begegnungen, die sich einfach richtig anfühlen. Peter strahlte eine Ruhe und Gelassenheit aus, die man sofort mit jemandem verbindet, der genau weiß, was er tut – besonders, wenn es ums Segeln geht. Und Hella? Die perfekte Ergänzung.
Gemeinsam wirkten die beiden wie ein eingespieltes Team, das nicht nur das Segeln, sondern auch das Leben auf hoher See absolut im Griff hat.
Da mich ihre Geschichten und Peters klare, entspannte Sichtweise auf das Leben an Bord sofort faszinierten, dachte ich mir: Warum nicht ein kleines Interview mit ihm machen?
Schließlich hat er einiges an Erfahrung und Weisheit, die er teilen kann – nicht nur übers Segeln, sondern auch über das harmonische Leben zu zweit auf engem Raum.
Interview mit Peter: „Segeln ohne Hektik – das echte Leben spüren“
Peter, was ist für dich beim Segeln eigentlich die größte Herausforderung?
Peter lacht: „Ehrlich gesagt, so groß sind die Herausforderungen gar nicht mehr. Wir haben mittlerweile einen guten Weg gefunden, damit umzugehen.
Wenn der Wind nicht passt, warten wir. Wenn es regnet, warten wir. Wir planen unsere Törns so, dass wir nicht in den großen Sommeransturm geraten.
Das macht das Leben so viel einfacher. Die größte Herausforderung habe ich übrigens schon vor Jahren gelöst: die richtige Partnerin zu finden, die das Segeln genauso liebt wie ich – und das nicht nur aus Solidarität.
Hella ist nicht nur meine Frau, sondern auch meine gesamte Crew. Sie ist mit Leidenschaft dabei und versteht das Leben an Bord genauso gut wie ich. Das ist Gold wert.“
Klingt nach einem guten Konzept. Rückblickend: Was würdest du jetzt anders machen als vor einem Jahr bei eurer Segelreise?
„Eigentlich nichts. Der letzte Törn war wirklich großartig. Unsere Methode – entspannt segeln, das Wetter abwarten und keine festen Termine oder Verabredungen – funktioniert einfach hervorragend.
Es gibt nichts Schlimmeres, als unter Druck zu stehen und an einem bestimmten Tag irgendwo sein zu müssen. Das nimmt dem Segeln den ganzen Spaß und die Freiheit.“
Wann ist ein Segeltörn für dich „gelungen“?
„Ein Törn ist für mich dann gelungen, wenn alles stressfrei bleibt. Das betrifft sowohl das Segeln selbst als auch die Harmonie an Bord. Unsere Crew besteht ja nur aus Hella und mir, und sich drei Monate lang auf engstem Raum zu vertragen, ist wirklich etwas Besonderes.
Das ist für mich das Wichtigste: dass wir uns gut verstehen, keine Konflikte entstehen und alles in Ruhe abläuft. Wenn dazu noch das Segeln selbst reibungslos läuft, ist das einfach perfekt.“
Was macht dir beim Segeln am meisten Spaß?
„Das Segeln an sich ist natürlich fantastisch – den Wind spüren, die Freiheit genießen, die Weite vor Augen haben. Aber was ich wirklich liebe, sind die Begegnungen unterwegs.
Es ist immer wieder spannend, neue Seglerinnen und Segler kennenzulernen, sich beim Abendessen auszutauschen und Geschichten zu teilen.
Manchmal entstehen daraus auch spontane Abenteuer: eine gemeinsame Radtour, ein Ausflug zu einer Burg oder einfach ein schöner Abend. Es sind diese Begegnungen und Erlebnisse, die das Leben an Bord so besonders machen.“
Du sprichst vom Segeln wie von einer Kunst, die man genießen muss. Was inspiriert dich daran am meisten?
„Es ist diese unglaubliche Freiheit. Du bist nicht an den Alltag gebunden, kannst deinen eigenen Rhythmus finden und den Moment genießen.
Gleichzeitig lernst du, Geduld zu haben. Wenn der Wind nicht passt oder das Wetter schlecht ist, heißt es: abwarten. Das ist eine Lektion, die ich nicht nur beim Segeln, sondern auch im Leben schätzen gelernt habe.“
Was würdest du jemandem sagen, der mit dem Gedanken spielt, selbst eine längere Segelreise zu machen?
„Ich würde sagen: Mach es! Aber nimm dir Zeit. Es geht nicht darum, möglichst schnell von A nach B zu kommen, sondern den Weg zu genießen. Und noch viel wichtiger: Such dir den richtigen Partner oder die richtige Partnerin fürs Segeln.
Das ist entscheidend. Segeln auf engem Raum ist ein echter Beziehungstest – aber wenn es passt, dann ist es eines der schönsten Dinge, die man zusammen erleben kann.
Hella und ich sind ein echtes Team, und das macht unsere Reisen so besonders.“
Fazit: Segeln als Lebensphilosophie
Peter und Hella zeigen, dass Segeln weit mehr ist als nur ein Hobby. Es ist eine Lebensweise, die Freiheit, Geduld und echte zwischenmenschliche Verbindungen vereint. Ihre entspannte Art, die Dinge anzugehen, ist inspirierend – egal, ob es um das Segeln selbst oder um das Leben als Paar geht.
Ihr Motto? Kein Stress, kein Zeitdruck – einfach die Welt entdecken und das Leben genießen. Eine Lektion, die man sich nicht nur fürs Segeln, sondern auch für den Alltag merken sollte.
Also, worauf wartest du? Die See ruft! 🌊