Segeln klingt nach Freiheit, Weite und Wind im Haar – und meistens ist es das auch.
Manchmal aber eben auch nach Lichtmaschine, Ölwechsel und Beiboot-Mangel.
Hier ein kleiner Einblick in unsere aktuellen Baustellen – oder wie wir sie lieber nennen: unsere nächsten Projekte mit Meerblick.
1. Die Lichtmaschine – lädt nicht mehr richtig
Wir haben’s beim Ankern gemerkt – und später während der Fahrt bestätigt: Unsere Lichtmaschine lädt nicht mehr richtig.
Statt wie früher mit stabilen 14,4 Volt lädt sie nur noch bis maximal 13,3 Volt. Das klingt nicht nach viel – macht aber einen gewaltigen Unterschied.
Warum das wichtig ist? Weil unsere Bleibatterie den Start des Motors übernimmt. Wenn die leer ist – läuft gar nix.
Aktuell sieht’s so aus, als würde die Lichtmaschine sogar beim Fahren mehr ziehen als laden. Nicht optimal, um’s vorsichtig zu sagen.
Zum Glück kostet eine neue nur rund 80 € – vielleicht ist eine Reparatur sogar günstiger. Das schauen wir uns in Valencia an. Dann können wir in Zukunft wieder ganz entspannt ankern, ohne Angst vorm Motorstart am Morgen.
2. Ein Beiboot muss her – diesmal in Kanu-Form?
Unser erstes Beiboot – ein ordentliches Schlauchboot mit Außenborder – haben wir vor der Reise bewusst nicht mitgenommen.
Warum? Zu groß. Zu schwer. Zu aufwändig.
Außenborder bedeutet: Extra-Halterung, Spezial-Benzinkanister, Wartung, Lärm, Geruch. Und wir wollten einfach los.
Damals habe ich ein Buch gelesen, das mich sehr inspiriert hat: Get Real, Get Gone – sehr zu empfehlen!
Darin schlug der Autor vor: Nimm ein Kanu statt eines Schlauchboots.
Warum ein Kanu?
- Kein Motor nötig – leise und naturfreundlich
- Mehr Bewegung im Alltag
- Kein zusätzlicher Sprit, kein Gestank, kein Propeller
- Schildkrötenfreundlich! (Stichwort Propellerschäden)
Und ganz praktisch: Wir brauchen ein Beiboot, um vom Ankerplatz an Land zu kommen, einzukaufen, mal einen Spaziergang zu machen.
Je länger wir vor Anker bleiben können, desto günstiger wird’s – vor allem jetzt, wo die Sommerpreise in den Häfen durch die Decke gehen.
Aktuell zahlen wir rund 16 €/Tag, aber wir haben schon gehört, dass es in der Hauptsaison locker das Dreifache sein kann.
3. Ölwechsel, Filter & Getriebeöl – es wird mal wieder Zeit
Ein kleines Leck am Motor? Ja, gibt’s auch – aber darum kümmern wir uns später.
Jetzt gerade stehen wichtigere Wartungen an:
Ölwechsel & Ölfilter
Wir haben nachgerechnet: Seit Chalon sind wir etwa 100 Motorstunden gefahren – und insgesamt seit Beginn der Reise rund 200 Stunden.
Das heißt: Ölwechsel fällig. Und gleich den Ölfilter mit tauschen.
Getriebeöl? Wird spannend …
Auch das Getriebeöl ist jetzt dran. Wie genau das geht – wissen wir noch nicht. Aber wir freuen uns schon drauf, es rauszufinden.
Erstmal: Filter kaufen. Und dann Schritt für Schritt.
Fazit: Alles kein Drama – aber trotzdem wichtig
Keine dieser Sachen ist dramatisch. Aber sie erinnern uns daran: Ein Segelboot ist wie ein kleines Haus mit Motor – es braucht Pflege.
Wir gehen’s an. Mit Schraubenschlüssel in der Hand und Wind im Rücken.
Und vielleicht bald: mit einem eigenen Kanu unterm Arm.