Warum eigentlich kein Motorboot? – Eine ernsthafte Antwort auf eine (vielleicht nicht ganz ernst gemeinte) Frage
Warum eigentlich kein Motorboot? – Eine ernsthafte Antwort auf eine (vielleicht nicht ganz ernst gemeinte) Frage

Warum eigentlich kein Motorboot? – Eine ernsthafte Antwort auf eine (vielleicht nicht ganz ernst gemeinte) Frage


Neulich hat uns auf YouTube jemand gefragt:

„Warum habt ihr euch eigentlich kein Motorboot gekauft – ihr seid ja eh fast nur am Motoren?“

Ob das ironisch gemeint war? Wahrscheinlich.
Aber wir dachten uns: Lass uns das doch mal ernsthaft beantworten.


Unsere Geschichte in Kurzfassung

Unsere Geschichte in Kurzfassung

Wir sind in Polen gestartet, und dort hatten wir gleich eine Kombination, die wenig Spaß macht:
Gegenwind – und Häfen, die 40 bis 60 Seemeilen auseinanderliegen.
Heißt: Kreuzen hätte oft bedeutet, nie bei Tageslicht anzukommen.
Also blieb uns nichts anderes übrig, als viel zu motoren, um überhaupt voranzukommen.

Unsere ersten echten Motorprobleme kamen dann in Kołobrzeg (Kolberg) – was uns direkt mal drei Wochen Zwangspause einbrachte.

Ganz anders das Stettiner Haff:
Dort konnten wir wunderbar segeln. Die Häfen liegen dicht beieinander, der Haff ist ein geschützter Binnensee – und wer gerade frisch von der launischen Ostsee kommt, für den fühlt sich das wie ein kleines Segelparadies an.


Der YouTube-Eindruck: Wir motoren (fast) immer.

Und ja – in unseren Videos sieht man uns oft motoren. Das hat ein paar Gründe:

  1. Aufnahmen beim Segeln sind schwieriger. Vor allem am Anfang hat Doro ungern gesteuert, und wenn Denis filmt, kann er nicht gleichzeitig das Boot führen – beim Motoren geht das einfacher.
  2. Viele Videos zeigen Ein- und Ausfahrten in Häfen. Die fanden wir anfangs besonders spannend – das sind aber halt immer Motormanöver.
  3. Kurzstrecken oder Flaute zeigen sich häufiger im Video. Denn eine halbe Stunde gemütliches Motoren ist einfacher zu filmen als drei Stunden Halbwinds-Geschaukel bei 2 Knoten.

Aber macht uns das zu verkappten Motorbootfahrern?


Was wir an Motorbooten verstehen können

Wir waren tatsächlich oft froh über den Motor.
Zum Beispiel:

  • Auf den ostfriesischen Inseln – dort ist Motoren oft einfacher und sicherer als segeln.
  • In den Kanälen – keine Diskussion, da geht’s nur mit Maschine.
  • Bei Flaute oder kurzen, taktischen Manövern.

Und wir haben auch mal länger mit einer Crew auf einem 12-Meter-Motorboot gesprochen, das als echtes Wohnboot diente – mit allem Komfort. Das war schon beeindruckend.


Aber warum trotzdem kein Motorboot?

Die Antwort ist mehrschichtig:

🛢️ Der Verbrauch

Motorboote kosten pro Seemeile echtes Geld.
Und zwar dauerhaft.
Segeln ist zwar auch nicht kostenlos (Wartung, Segel, Technik), aber man kann eben auch mal stundenlang ohne Spritverbrauch unterwegs sein.

🔊 Die Lautstärke

Schon unser kleiner Diesel nervt uns nach einer Stunde.
Ein reines Motorboot mit Dauer-Getröhne? Nein danke.
Diese permanente Geräuschkulisse raubt uns die Freude am Wasser.

🌬️ Das Gefühl

Sobald die Segel draußen sind – das ist es.
Dann fließt alles. Dann ist da dieses lautlose, kraftvolle Dahingleiten. Auch wenn’s mal langsam ist, auch wenn wir fluchen, weil etwas nicht klappt – es bleibt magisch.

🐌 Das Tempo

Motorboot heißt nicht unbedingt schneller – vor allem nicht effizienter.
Segeln zwingt uns zum Entschleunigen – und genau das ist Teil unseres Traums.


Unser Fazit: Segeln bleibt unsere Leidenschaft

Würden wir noch einmal losziehen, würden wir wieder ein Segelboot nehmen. Vielleicht mit anderen Prioritäten, aber definitiv unter Windkraft.

Trotzdem hat sich unser Blick auf Motorbootfahrer verändert.
Wir haben Menschen getroffen, die ernsthafte Langfahrten machen, die mit Leidenschaft unterwegs sind – nur eben auf andere Art.
Und genau das ist schön:
Ob Segel oder Schraube – uns verbindet die Liebe zum Wasser, zur Bewegung, zur Freiheit.


Wie siehst du das? Team Segel oder Team Motor?
Oder irgendwo dazwischen?

Schreib’s uns gerne in die Kommentare – wir freuen uns wie immer über eure Gedanken!


Wenn du magst, kann ich daraus auch eine kleine Social-Media-Version, ein YouTube-Community-Tab-Post oder eine Mini-Umfrage machen. Sag einfach Bescheid!

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