Warum wir uns (erstmal) gegen ein Dingi entschieden haben – und für ein Kanu
Warum wir uns (erstmal) gegen ein Dingi entschieden haben – und für ein Kanu

Warum wir uns (erstmal) gegen ein Dingi entschieden haben – und für ein Kanu


Die meisten Segelboote, die man in Ankerbuchten sieht, haben eins gemeinsam: ein Schlauchboot mit Außenborder. 99,9 %, schreibt Peter in einem Kommentar unter unserem letzten Beitrag – und er spricht da aus über 20 Jahren Anker-Erfahrung.

„Ein Außenborder ist eben auch ein Sicherheitsfeature. Wenn die Hauptmaschine versagt, kann man das Boot auch mit 5 PS am längs gelaschten Beiboot sicher bugsieren…“

Er hat absolut recht. Und trotzdem haben wir uns – erstmalgegen ein Dingi mit Motor entschieden.
Warum?

Wir sagen’s direkt: Das ist bisher alles theoretisch. Wir haben noch keine komplette Saison hinter uns, und ob unser Plan wirklich aufgeht, wissen wir erst in ein paar Monaten. Aber hier sind unsere Überlegungen:


1. Kostenfaktor – das Kanu ist einfach günstiger

Ein solides Dingi mit Außenborder kann schnell mehrere Tausend Euro kosten. Dazu kommt Sprit, Wartung, Ersatzteile…
Ein Kanu dagegen gibt’s für einen Bruchteil des Preises – und im schlimmsten Fall kann man’s reparieren oder neu kaufen, ohne gleich das Bootsbudget zu sprengen.


2. Bewegung! (Weil Segler sonst zu wenig davon haben)

Ganz ehrlich: Auf einem Segelboot bewegt man sich erstaunlich wenig.
Mit dem Kanu müssen wir paddeln – und das ist genau das, was wir uns wünschen. Nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch fürs Gefühl, dass wir aktiv und bewusst unterwegs sind.


3. Kein Sprit an Bord = weniger Sorgen

Benzin lagern?
Auf einem kleinen Boot?
Bei Sommerhitze?
Nein, danke.

Das Kanu braucht keinen Tropfen Treibstoff – das spart nicht nur Lagerplatz, sondern auch das Risiko, dass Benzindämpfe austreten oder ein offener Kanister bei Seegang mal quer durchs Cockpit rollt.


4. Kein Motor, keine Halterung, kein Extragewicht

Wir haben wenig Platz – und alles, was montiert werden muss, muss gut durchdacht sein.
Ein Außenborder braucht eine Halterung, Pflege und sichere Befestigung.
Unser Kanu? Wird aufgepumpt, gefahren, zusammengefaltet – fertig.


5. Weniger Diebstahlrisiko

Dingis mit Motor werden oft gezielt gestohlen – gerade in beliebten Buchten.
Wir haben schon viele Crews gesehen, die jedes Mal den Motor abbauen, wenn sie anlanden. Beim Kanu? Wohl eher unwahrscheinlich, dass es jemand neben all den Dingis mit Außenborder klaut.


6. Umweltfaktor – leise & tierfreundlich

Wir haben gelesen, dass Dingi-Propeller gerade in flachen Küstenzonen oft kleine Fische, Schildkröten oder andere Tiere verletzen.
Ein Kanu dagegen gleitet geräuschlos übers Wasser, ohne Dieselgeruch, ohne Wellen, ohne CO₂-Ausstoß.


7. Platz – zumindest wenn’s verstaut sein muss

Dingis sind breit, schwer und sperrig. Klar kann man sie hinterherziehen – aber bei längeren Törns muss man sie oft einholen und verstauen.
Unser Kanu passt (theoretisch!) zusammengefaltet in eine Tasche aufs Vorschiff – und nimmt dort kaum Platz weg.


Aber: Wir sind nicht naiv – das Kanu hat auch Nachteile.

Und ob die gravierend sind, werden wir diesen Sommer herausfinden:

  • Was passiert bei plötzlich starkem Wind? Kommen wir mit dem Kanu überhaupt gegenan? Oder heißt es dann: Warten oder… schwimmen?
  • Transportieren wir damit wirklich alles? Einkäufe, Wasserkanister, vielleicht mal ein Faltrad – das wird sportlich.
  • Kippelig? Haltbarkeit? Ein Kanu ist keine unsinkbare Badeinsel. Wenn wir an Felsen kommen oder das Material zu dünn ist, war’s das womöglich schnell.
  • Langfristig haltbar? Wenn wir alle paar Monate ein neues brauchen, ist auch der günstige Preis kein Argument mehr.

Unser Fazit (vorerst):

Wir probieren das Kanu-Konzept aus – und wissen: Es kann genial sein… oder total nervig.
Was uns überzeugt hat, ist die Kombination aus Preis, Einfachheit, Bewegung und Umweltbewusstsein.
Aber wie es sich in der Praxis bewährt, werden wir sehen – und natürlich hier im Blog berichten!


Was meinst du? Hast du Erfahrungen mit Kanu, Dingi oder einem ganz anderen Beiboot-Konzept?
Schreib’s uns gern in die Kommentare – und danke an Peter für seinen wertvollen Einblick! 👋


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