Segeln fasziniert viele Menschen, aber der Einstieg gestaltet sich oft schwieriger als erwartet. Die schiere Vielzahl an Informationen, der richtigen Ausrüstung und die Frage, wie man am besten startet, kann schnell überwältigend werden. Dabei gibt es zahlreiche Wege und Ansätze, die dir das Segeln lernen erleichtern. In diesem Beitrag findest du zehn wertvolle Tipps, die dir helfen, den Traum vom Segeln Wirklichkeit werden zu lassen.
Deinen Einstieg ins Segeln planen
Jeder Segelanfänger hat unterschiedliche Voraussetzungen und Ziele. Während einige Menschen einfach kleine Jollen auf dem heimischen See segeln möchten, träumen andere von einem Segeltörn in die Karibik. Es gibt keine universale Antwort darauf, welcher Weg zum Segeln am besten ist. Es hängt stark von deiner Situation und deinen Möglichkeiten ab. Doch mit diesen Tipps erhältst du eine gute Grundlage, um deinen Einstieg zu finden.
1. Einsteigerbücher und -videos nutzen
Bücher und Videos über das Segeln sind eine großartige Möglichkeit, dein Wissen theoretisch zu vertiefen, bevor du dich auf das Wasser begibst. Es gibt viele Anfängerbücher und Tutorials, die sich auf spezifische Themen konzentrieren, sei es die Navigation, Bootshandhabung oder Sicherheitsvorkehrungen. Einige Klassiker oder moderne Videokurse bieten auch wertvolle Tipps, die dir Schritt für Schritt zeigen, was du wissen und können solltest. Diese sind nicht nur kostengünstig, sondern helfen dir auch, dich auf dein erstes Segelerlebnis vorzubereiten.
2. Segelvereine – Der klassische Einstieg
Der erste naheliegende Schritt, um Segeln zu lernen, ist die Mitgliedschaft in einem Segelverein. Diese Vereine gibt es nahezu überall. Sie bieten eine Reihe von Vorteilen: Du lernst neue Leute kennen, kannst an verschiedenen Trainings teilnehmen und dich mit anderen Seglern austauschen. Besonders für Anfänger sind Segelvereine optimal, um sich mit der Thematik vertraut zu machen.
Viele Vereine bieten Schnupperkurse an, bei denen du durch erfahrene Skipper die Grundlagen erlernen kannst. Das Schöne dabei ist, dass du nicht sofort ein eigenes Boot oder teure Ausrüstung brauchst. Der Verein stellt dir alles Notwendige zur Verfügung – was dir den Einstieg erheblich erleichtert.
Der „Deutscher-Segel-Verband„, kurz DSV, hat hier eine Auflistung von vielen Segelvereinen. In der Übersicht findet man sich schnell zurecht und kann hier nachschauen, ob ein Segelverein in deiner Nähe ist.
Wenn du weiter Weg suchen möchtest, wäre das hier unsere erste Anlaufstelle für internationale Vereine: Sailing.org
3. Online-Communities und Foren – Vernetze dich!
Heutzutage ist es einfacher denn je, sich über soziale Medien und Foren mit Gleichgesinnten zu verbinden. Du kannst in Facebook-Gruppen nach Mitsegler-Angeboten suchen oder in speziellen Segel-Foren Fragen stellen. Durch solche Plattformen kannst du Kontakte knüpfen, die dir möglicherweise erste Erfahrungen an Bord ermöglichen. Hierzu würde ich dir das Segel-Forum empfehlen, die Community hat mir hier auch schon das ein oder andere Mal ausgeholfen.
Ein weiterer Vorteil dieser Online-Communities ist die große Hilfsbereitschaft der Segler. Viele erfahrene Segler sind bereit, anderen zu helfen und Tipps zu geben. Wer weiß, vielleicht findet sich sogar jemand, der dir das Segeln zeigt – ganz ohne großen Aufwand.
4. Hand gegen Koje – Mitsegeln und Erfahrungen sammeln
Eine der besten Möglichkeiten, Segelerfahrungen zu sammeln, ist das sogenannte „Hand gegen Koje“-Prinzip. Dabei bietest du deine Hilfe an Bord eines Segelbootes an und kannst im Gegenzug mitsegeln. Es gibt mehrere Plattformen, die solche Angebote vermitteln. Die größte deutsche Platform heißt auch wie der Begriff: Hand-gegen-Koje. Eine weitere Plattform ist Find-a-Crew. Dort findest du Skipper, die auf längeren Törns ihre Crew erweitern möchten.
Hand gegen Koje ist eine großartige Möglichkeit, das Segeln hautnah zu erleben, ohne gleich ein eigenes Boot zu besitzen. Dies ist auch eine kostengünstige Variante für den Einstieg und eine ideale Möglichkeit in kürzester Zeit, kostengünstig viel zu lernen.
5. Tagestörns buchen – Günstig Segeln ausprobieren
Wenn du dir unsicher bist, ob das Segeln wirklich etwas für dich ist, kannst du einen Tagestörn buchen. Tagsüber an der Ostsee oder im Mittelmeer segeln, ohne gleich große Verpflichtungen einzugehen, ist eine entspannte Möglichkeit, das Segelfeeling zu erleben. Ein großer Anbieter ist Sailingevent.
Tagestörns kosten zwar etwas Geld, geben dir aber die Chance, herauszufinden, ob dir das Segeln liegt. Erwartest du jedoch bei diesen Törns keine extremen Wetterbedingungen oder aufregende Segelabenteuer. Der Fokus liegt oft auf dem Genuss der Fahrt.
6. Ausbildungstörns – Mehr Wissen in kurzer Zeit
Wenn du bereits sicher bist, dass du deinen Segelschein machen möchtest oder einfach intensiver ins Segeln eintauchen willst, bieten sich sogenannte Ausbildungstörns an. In wenigen Tagen, manchmal auch in einer Woche, kannst du dabei viel lernen und wertvolle Erfahrungen sammeln.
Viele Yachtschulen, wie z.B. MEER-SEEN in Berlin, bieten solche Törns an. Hier lernst du nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Techniken. Ein solcher Törn kann gut vorbereitet werden, auch dank Onlinekursen, die dir helfen, die theoretischen Grundlagen zu erlernen. Auch findest du auf der DSV Seite zahlreiche Yachtschulen.
7. Segelscheine – Theoretisches Wissen aneignen
Wer längerfristig segeln möchte, kommt an einem Segelschein nicht vorbei. Der Sportbootführerschein See (SBF) ist ein idealer Einstieg, den du in Kombination mit praktischen Kursen lernen kannst. Auch wenn der Segelschein grundsätzlich Pflicht für Boote mit Motor über 15 PS ist, bietet er dir viel nützliches Wissen über Vorfahrtsregeln, Navigation und Sicherheit.
Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, den theoretischen Teil online zu lernen. Kurse wie die von segeln-lernen.de bieten dir eine flexible und ortsunabhängige Lösung, um dich auf deinen Segelschein vorzubereiten.
8. Charterurlaub – Segeln als Familien-Event
Wenn du bereits ein bisschen Erfahrung gesammelt hast und das Segeln als Urlaubserlebnis ausbauen möchtest, lohnt sich der Gedanke an einen Charterurlaub. Dabei mietest du für eine Woche oder länger ein Segelboot, oft zusammen mit einem Skipper.
Es lohnt sich, vorab zu prüfen, ob der ausgewählte Skipper zu dir und deiner Crew (z.B. Familie) passt. In einem Forum Erfahrungen anderer Segler einzuholen, ist dabei oft hilfreich. Ein Charterurlaub kann eine wunderbare Möglichkeit sein, um zusammen mit Familie oder Freunden das Segeln intensiver zu erleben.
9. Kauf eines eigenen Segelboots – Der Traum vom eigenen Schiff
Am Ende träumen viele Segelfans natürlich von einem eigenen Segelboot. Viele Segler entwickeln nach ersten Erfahrungen den Wunsch, ein eigenes Boot anzuschaffen. Der Kauf eines Bootes ist natürlich ein größerer Schritt, da es nicht nur eine finanzielle Investition ist, sondern auch viel Verantwortung mit sich bringt. Wir haben den Schritt gewagt und uns nach kurzer Zeit unser erstes Boot gekauft.
Viele, die diesen Schritt wagen, haben zuvor bei anderen mitgesegelt, viel gelernt und wissen daher, worauf sie achten müssen. Ein eigenes Boot gibt dir die Möglichkeit, jederzeit aufs Wasser zu gehen – und es gibt keine bessere Möglichkeit, das Segeln wirklich zu verinnerlichen.
10. Praxis ist der Schlüssel zum Erfolg
Egal, welchen Weg du wählst, um Segeln zu lernen – eines ist sicher: Ohne ausreichend Praxis wirst du nie ein guter Segler werden. Theorie ist wichtig, aber nur durch ständiges Üben und viele Stunden auf dem Wasser lernst du, ein Schiff sicher zu führen. Mach also so viele Törns wie möglich, segle mit verschiedenen Skippern und sammel Erfahrungen in verschiedenen Seegebieten.
Fazit: So lernst du segeln
Segeln zu lernen ist kein einfacher Prozess, aber durch die verschiedenen Möglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen, ist der Einstieg gar nicht so schwer, wie es zunächst scheint. Ob durch einen Verein, Ausbildungstörns oder „Hand gegen Koje“ – es gibt viele Wege, die Segelwelt für dich zu entdecken. Am wichtigsten ist es, stets dran zu bleiben und so viel Praxis wie möglich zu sammeln. Schritt für Schritt wirst du so sicher auf dem Wasser.