Rechercheherausforderung Teil 1: Autopiloten und Bootsböcke im Fokus
Rechercheherausforderung Teil 1: Autopiloten und Bootsböcke im Fokus

Rechercheherausforderung Teil 1: Autopiloten und Bootsböcke im Fokus

Hallo liebe Segelfreunde,

ich hoffe, euch geht es gut und ihr habt bisher diese seltsame Wintersaison gut überstanden. Heute möchte ich euch von meinen neuesten (Recherche-) Abenteuern berichten, genauer gesagt von den Herausforderungen, die der Autopilot und unsere Böcke für uns bereithielten.

Der Autopilot – Ein scheinbarer Freund auf See

Es ist faszinierend, wie moderne Technologie das Segeln revolutioniert hat. Unser Autopilot ist dabei so etwas wie unser treuer Navigator, der uns auf Kurs hält, wenn wir uns mal kurz zurücklehnen wollen. Doch, wie es im Leben auf See nun mal so ist, lief und läuft nicht immer alles glatt.

Die Recherche nach dem richtigen Autopiloten und das hierfür zur Verfügung stehende Budget (so wenig wie möglich) gestaltet sich als echte Herausforderung. Es gibt eine Handvoll Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen: Von der simplen Windfahne bis hin zum vollautomatischen Hydraulik-Autopiloten für schlappe 6000 €. Für das Geld könnten wir etwa ein Jahr segeln!

Die Schwierigkeit, die wir mit den günstigen Alternativen haben, ist, dass diese meist für Binnengewässer oder Küstengewässer ausgelegt sind. So ist ein Steuerrad Autopilot eine tolle Sache, wenn es keine Wellen und keinen starken Wind gibt. Doch sobald das eintritt, müsste dann jemand wieder die ganze Zeit ans Steuer.

Beim hydraulischen oder linearen System sind wir uns unsicher, ob es überhaupt von uns vernünftig in das Boot eingebaut werden kann. Es gibt nicht nur kaum Platz unter dem Steuerrad, um so ein Teil zu montieren, sondern auch keine Haltemöglichkeiten, ohne die Außenbordwand zu verwenden. Und Löcher in das Schiff bohren und das auch noch unter der Wasserlinie, wollen wir vermeiden aus offensichtlichen Gründen.

Uns bleibt nur noch, beim Hersteller direkt nachzufragen. Mal schauen, was die sagen.

Böcke zum Draufstellen – Auf den richtigen Halt kommt es an

Wenn es um die Wartung und den sicheren Stand unseres Schiffes geht, spielen die Böcke eine entscheidende Rolle. Denn aktuell haben wir keine, obwohl das Schiff draußen steht (Worauf, das werdet ihr bald erfahren). Wir brauchen Böcke, um das Unterschiff einmal abzustrahlen und mit Antifouling neu zu streichen. Dabei sind Böcke gut, da man mit ihnen die Position während der Prozedur ändern kann.

Die Schwierigkeit, die hier ist: Geld und Logistik. Wir können zwar hier in Deutschland die Böcke kaufen, müssten aber wieder recht viel für den Transport nach Polen bezahlen. Hier muss man also auf polnischen Seiten recherchieren und herausfinden, wo man günstige und gebrauchte Böcke für unser Schiff erwerben kann.

Fazit: Herausforderungen annehmen und Lösungen finden

Diese Herausforderungen sind Teil des faszinierenden Abenteuers des Segelns. Die Recherche zu Autopilot und Böcken hat nicht nur mein technisches Verständnis geschärft, sondern auch gezeigt, wie viel Zeit Planung so ein Vorhaben benötigt. Die Liste wird aktuell nicht kürzer.

Also, liebe Segelfreunde, bleibt gespannt. Im nächsten Teil verrate ich euch, was es geworden ist.

Bis bald (hoffentlich auf hoher See!)

Euer Denis

5 Kommentare

  1. Norbert

    Moin zusammen….😉

    Was ich nicht so richtig verstehe…: ihr habt doch vermutlich sowieso schon eine hydraulische Steuerung, da ist doch eigentlich ein hydraulischer Autopilot im Grunde die erste Wahl. Und der Vorteil eines hydraulischen Autopiloten ist doch, dass ihr den quasi im Boot einbauen könnt wo ihr wollt. Denn außer der Elektronikbox, der Hydraulikpumpe und dem Ventilblock muß da ja nix eingebaut werden und die Verbindungen laufen über Rohre oder Schläuche und können quasi beliebig lang sein.

    Der einzige Nachteil eines hydraulischen Autopiloten ist…: er braucht nicht wenig Strom. Nicht umsonst versuchen die meisten Langstreckensegler sich eine Windfahnensteuerung einzubauen, allerdings ist die Verbindung zu einer hydraulischen Steueranlage dann wieder tricky….
    Im übrigen würde ich bei Schwerwetter sowieso wenn irgend möglich nicht mit dem Autopiloten fahren, jedenfalls nicht ohne dass trotzdem jemand permanent Wache geht.

    1. Hallo Norbert,
      erstmal vielen Dank für deinen Kommentar, wir sind erstaunt und sehr erfreut, dass sich jemand soviel Zeit für uns hier nimmt. (Vor allem da die Webseite gerade in einem sehr chaotischen Zustand ist :D)

      Wir haben eine lineare Steuerung und zum Befestigen dieses Autopiloten haben wir kaum Platz und soweit wir es einschätzen können nur die Möglichkeit es an der Außenwand zu befestigen. Deshalb kommt für uns vermutlich der hydraulische (und der lineare) Autopilot nicht infrage.

      Was dann übrig bleibt wäre Windfahne und Radpilot, wir haben auch schon Boote mit beidem ausgestattet gesehen.

      Und das mit dem Schwerwetter hatte ich nicht bedacht, da hast du ganz klar Recht 😀

      Herzliche Grüße
      Denis

      1. Norbert

        Lineare Steuerung….? Eher ungewöhnlich bei dem was ich so an Großserienbooten kenne, aber o.k. Hat Vorteile ( einfacher gehts kaum als Radsteuerung ), aber dann wird´s für einen Autopiloten tatsächlich schwieriger. Insbesondere dann, wenn man wenig Möglichkeiten hat das technisch selber umzusetzen. Dann wird´s meist auch noch kostspielig.

        Ich wollte mal wissen, was das überhaupt für ein Boot ist und hab´ mir mal eure ersten Videos angeschaut…: zum Boot bin ich nicht viel schlauer geworden, aber immerhin weiß ich jetzt, dass wir offensichtlich vielleicht mal quasi sowas wie Nachbarn gewesen sein könnten, ich hab´ nämlich über 20 Jahre am Gertrauden-Krankenhaus in Berlin gewohnt 😉.

        Schwierig dürfte im übrigen auch der Einbau einer Wind-Selbststeueranlage sein…: bei der Heckform von eurem Boot müsst ihr da wahrscheinlich eine ziemlich komplexe Konstruktion bauen und der Abstand für die Steuerleinen zum Rad dürfte auch anspruchsvoll sein, alles in allem eine Konstruktion die wahrscheinlich der Großteil der Zeit störend im Weg sein dürfte. Und preislich dürften da locker 3500 € auf dem Zettel stehen ( Windpilot Pacific mit Radadapter…).

        Ohne die tatsächliche Konstruktion eurer Ruderanlage zu kennen würde ich mal vermuten, dass es eher auf den Einbau eines Ruderquadranten oder eines Ruderarms auf der Ruderwelle hinauslaufen wird und dann auf einen hydraulischen Autopiloten, oder einen Linearantrieb. Wobei eine Wind-Selbststeueranlage natürlich Vorteile hat ( ich hab selbst eine ) .
        Eine Basis für die Montage eines Zylinders oder einer Antriebseinheit irgendwo innen im Rumpf herzustellen ist übrigens meist relativ unkompliziert…: Rumpflaminat ein bisschen anschleifen, ein paar Lagen Epoxylaminat herstellen und dann eine entsprechende Konsole anlaminieren. Ähnlich aufwändig dürfte es sein, ein entsprechendes Verstärkungslaminat für die Halterung einer Wind-Selbststeueranlage anzubringen.

        Ich hab gerade einen Autopiloten auf dem Boot eines guten Freundes eingebaut…: das Boot hat eine Radsteuerung, bei der die Bewegung von einer Kette auf eine Hydraulikpumpe und dann auf einen Zylinder übertragen wird. Die absolut komplizierteste Variant, die man sich bei dem Boot überhaupt einfallen lassen konnte.
        Sinnvoll wäre ein hydraulischer Autopilot gewesen, aber “ man “ wollte einen Radpiloten. Dafür musste ich dann extra noch eine verlängerte Steuerradwelle einbauen.

        Und verstanden-, warum ihr erst noch nach Danzig gefahren seit hab´ ich auch noch nicht so wirklich…

        Grüße….

        1. Wir haben ein ganz außergewöhnliches Boot 😀 (in dem Fall: Leider)

          Ja in der Tat wir haben unabsichtlich ein großes Geheimnis um unser Boot gemacht, wir wollten es erst einigermaßen Fertigkriegen und dann es mal richtig präsentieren, aber nunja.
          Das Boot ist eine Dromor Discovery 3000 und ist etwa 32 ft lang, Einrumpfboot mit etwa 5t Gewicht und 55 m² Segelfläche. Der Motor ist ein Volvo Penta mit etwa 19 PS.

          Wow, das ist tatsächlich sehr nah bei uns gewesen :O Das ist ja ein Ding, die Welt ist dann doch nur ein Dorf. Darf ich fragen woher du all dein Wissen hast? Du scheinst etwas fitter in der ganzen Thematik zu sein als wir es sind.

          Ja das mit der Windfahne haben wir uns auch schon fast gedacht, wollten auch deshalb erstmal die anderen Optionen in Erwägung ziehen.

          Das mit dem Einbau hört sich grausam kompliziert an, aber ich bin dann doch erstaunt, dass ihr es hingekriegt habt. Darf ich fragen, wieso die Person unbedingt einen Radpiloten wollte?

          Ja auch der Punkt der schlechten Transparenz, warum wir eigentlich in Danzig sind, ist uns bewusst. Vor allem da wir ab genau hier unseren Youtube VLOG abgebrochen haben 😀 Da waren wir zu der Zeit schon in Deutschland und haben versucht die Dinge hier wieder ins Lot zu bringen, das hat dann auch mehr Zeit und Kraft gekostet als erwartet, zum Leiden unseres Kanals.
          Der Grund ist folgender: Mein Cousin lebt da und ist Schiffsmechaniker. Er bot uns an, dass wenn wir vorbeikommen, er sich den Motor mal anschaut. Und er ist eine Person, die sehr, sehr gründlich arbeitet. Achtung Spoiler: Er hat dann auch echt viel am Motor gefunden, was gemacht werden musste.
          Zudem hat uns die Währungsdifferenz etwas in die Karten gespielt -> So sind wir da an viele Dinge günstiger herangekommen als es in Deutschland gewesen wäre.

          Schöne Grüße aus dem verregneten Schwarzwald
          Denis

          1. Norbert

            Woher ich mein Wissen habe…?
            Tja….: ich hatte mal einen Arbeitskollegen, der hatte damals eine Freundin und die hatte auch eine Schwester… Der Vater der Mädels hat in Pinneberg norwegische Bootsdiesel verkauft und als potentieller Schwiegersohn wurde man da gern mal mit ins Geschäft eingespannt. Das mit dem Mädel hat leider nicht lange gehalten, aber danach hatte mich die Segelei infiziert. Ich hab mich dann in Berlin fast 20 Jahre als so eine Art Boots-Hausmeister rumgetrieben…: sprich ich habe die Boote von netten Menschen die mehr Geld als Zeit hatten in Ordnung gehalten, dafür durfte ich die Boote nach belieben nutzen. Über diverse Kontakte bin ich dann damals auch in die Katamaran-Szene reingekommen und habe mit jemandem der einen gekenterten Kat gekauft hat ( und auch bei der Kenterung des Bootes in der Biscaya dabei war…) das Boot mehrere Jahre repariert / optimiert und von den Lofoten bis St. Petersburg bewegt. 2011 bin ich von Berlin wieder zurück in mein Heimatdorf bei Bremen, hab hier inzwischen dann auch zwei eigene Boote und vorletztes Jahr mit einem sehr guten Freund zusammen auch noch eine Westerly Falcon in Kiel gekauft. Die ist aber inzwischen schon wieder weg, weil für uns nicht praktikabel. Sollte eigentlich am Stettiner Haff liegen, aber für mich auf Dauer zu weit. Schade…, weil richtig gutes Boot mit enorm viel Platz.

            Mein bester Freund ( der mit dem Autopiloten…) hat übrigens die Angewohnheit, ständig seine Boote zu wechseln….
            Seit ich ihn kenne ( vielleicht 15 Jahre ) hat er ich glaube sechs mal was neues angeschafft. Kennengelernt habe ich ihn über das Boote-Forum, weil er jemanden suchte der ihm seinen Diesel repariert. Hab ich gemacht, danach ist das Boot abgebrannt ( Brandstiftung ). Danach gabs eine Optima 98 AK die wir aus Holland geholt haben, eine Najade De Luxe mit der wir an der schwedischen Ostküste bis Stockholm waren, eine X95 mit der wir es nach Norwegen versucht haben ( https://www.youtube.com/watch?v=WtRbcli7oV8 ) und danach eine Dehler 31 CWS, die Westerly Falcon die wir zusammen hatten und die Dehler 98 die jetzt einen Autopiloten bekommen hat. Übrigens das Boot seines Vaters, was er vor 20 Jahren übernommen-, ein paar Jahre später verkauft und jetzt wieder zurückgekauft hat…..🙄

            Der Radpilot hat den Vorteil, dass man ihn ohne große Probleme an- und abbauen kann wenn nötig. An die Hydrauliksteuerung auf der Optima ist richtig blöd ran zu kommen, deswegen ist das mit dem Radpiloten für den Einbau und eine eventuelle Reparatur die einfachste Variante. Und da wir sowieso bloß ein bisschen auf der Ostsee rumfahren ist das auch akzeptabel. Geht bei uns im wesentlichen bloß darum, den Autopiloten für die Motorstunden zu nutzen…., wenn er beim segeln auch gut arbeitet, um so besser.

            Das mit dem Einbau war auch nicht soo schwierig, weil ich eh´ Metaller bin und im Normalfall auch so gut wie alle Möglichkeiten habe mir anzufertigen, was ich benötige.

            Meine Windfahnensteuerung hab ich mir übrigens auch selbst gebaut, nach den ( für mich verbesserten… ) Plänen von Jörn Heinrich.

            Ich hatte mir übrigens schon gedacht, dass ihr nach Polen wegen diverser Vorbereitungsarbeiten seit…., ist ja naheliegend. Bloß Danzig war eher ungewöhnlich.

            Ich hab´ meine neuen Segel übrigens auch aus Danzig, weil nix Hightech notwendig, handwerklich gute Arbeit und deutlich günstigerer Preis.

            Der Typ eures Bootes sagt mir jetzt nix ( ja, ich kenne die Werft ) , scheint aber zumindest nichts herausragend schlimmes zu sein. Das was bei euch bislang so angefallen ist ( sofern ich das nach den Videos beurteilen kann ) ist jetzt nicht wirklich erschreckend. Da hab ich schon deutlich schlimmeres gesehen. Die üblichen Verschleißerscheinungen dem Alter nach und eben einiges, was so anfällt wenn Menschen vorher Eigentümer des Bootes waren, die technisch wohl nicht so die Profis waren. In den paar Wochen wo wir mit der Westerly unterwegs waren bin ich gefühlt jeden Abend mit der Elektro-Werkzeugkiste in irgendeine Backskiste gekrochen…., also nicht wirklich ungewöhnlich.

            Seid ihr denn wirklich sicher, dieses Jahr starten zu wollen….? Nicht doch vielleicht erst eine Saison Ostsee zum üben…?

            Ist der You Tube Kanal von Anna und Malin bekannt…? Die heben auch erst mal eine Weile geübt….😉

            Grüße….

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