Da Denis in diesem Jahr einen runden Geburtstag hatte und ich das Thema Leben und Reisen auf einem Boot langsam angehen wollte, überraschte ich ihn mit einer 1-wöchige Happy Birthday Segeln auf Sardinen. Vor der Reise erzählte ich Denis auch von meinem Wunsch, die Welt mit dem Segelboot zu bereisen. So wurde der Urlaub zu einem kleinen Test, ob das Leben an Board etwas für uns ist.
Werden wir vielleicht seekrank? Wie kommen wir mit der Krängung (Schieflage des Bootes beim Segeln) klar? Fällt uns vielleicht die Decke auf den Kopf?
Zusammen mit 4 weiteren Gästen, plus dem Skipper, erkundeten wir im September die Küste Sardiniens. Der Trip bereitete uns beiden sehr viel Freude und wir erhielten jede Menge Informationen und Eindrücke (und wir wurden nicht seekrank).
Mich bestärkte dies alles in meinem Wunsch, doch bei Denis kamen viele weitere Fragen auf: Würden wir eine Atlantiküberquerung nur zu zweit schaffen? Würden wir von den Ländern und insbesondere dem Landinneren, auf unsere Route überhaupt etwas zu sehen bekommen? Wäre trampen nicht eine Alternative? Kommt man mit Englisch weit genug?
Außerdem waren wir beide von den recht hohen Hafengebühren im Mittelmeer überrascht.
Lauter Fragen, viele Antworten
Alle Fragen hatten ihre Berechtigung, so machte ich mich auf die Suche nach Lösungen: Für lange Strecken kann man jemanden mit an Bord nehmen (z.B. über Hand gegen Koje). Ein Auto oder Roller mieten, damit man das Land erkundet. Ich informierte mich bei vielen Reiseblogs von Seglern und konnte immer wieder lesen, dass man zur Not mit Hand und Fuß doch weiterkommt. Außerdem konnte ich feststellen, dass es viele Segler gibt, die selten im Hafen liegen und stattdessen mittels Solarpaneele, Windgenerator und Wassermacher so gut wie komplett autark die meiste Zeit in Ankerbuchten liegen.
Nach reichlicher Überlegung und Abwägung entschieden wir uns dann am 4. Oktober 2021:
JA! Wir werden mit einem Segelboot die Welt bereisen!