Transkript
Guten Tag! So, wir sind jetzt heute bei Tag 5 unserer Reise. Bisher lief alles ganz gut. Heute haben wir noch richtig guten Wind. Vor allem bläst der Wind jetzt von hinten, das heißt, wir kommen schnell und vor allem auch ruhig voran. DAs nächste Ziel wäre Kohlberg, das ist, ich glaube, die letzte große Stadt oder Hafen vor Danzig. Bisher sieht es so aus, als wäre dann zwei Tage komplette Flaute, dass wir vielleicht nicht weiterkommen.
Das heißt, es wäre natürlich De luxe, wenn wir in der größeren Stadt stecken bleiben. Dann können wir natürlich viel mehr machen, in die Stadt gehen, bisschen flanieren, shoppen, Sachen vielleicht auch besorgen. Ja, vielleicht gibt es auch einen Baumarkt oder so.
Und wir können auch ein paar Kleinigkeiten schon richten, reparieren. Zum Hafen selbst: Es ist sehr schnucklig, es gibt 120 Plätze. Im Prinzip, wenn man sich auf diesen Halbkreis stellt, sieht man alle Schiffe direkt und kann sie überblicken. Ja, es ist zwar schön hier, aber wir wollen nicht länger da sein als nötig.
So, der gute Clemi hat gestern einen Schnapper gemacht und endlich das Produkt erlangt, was wir schon seit Tagen suchen und vergessen haben.
Na Clemi, was hast du uns besorgt? Ich habe unsere Courtesy Flag, unsere Gast-Flagge, für 1 € erbeutet. Endlich! Da habe ich sie schon mal dran gehängt. Jetzt wird sie…
So, heute haben wir den stärksten Wellengang bisher. Es hat uns ordentlich durchgeschüttelt. Ab und zu ist es ein bisschen ruhiger, und dann geht’s wieder voll ab. Mal schauen, ob ich schaffe, aufzunehmen. Fünf Knoten machen wir!
Wir sind zwar nicht das schnellste Boot, aber auch jetzt nicht langsam. Und der Wellengang hat sich nicht beruhigt. Der Wind ist aber immerhin da.
So, wir sind in Kohlberg gelandet. Es ist tatsächlich ein kleinerer Hafen, als ich gedacht habe. Ganz nett, süß. Die Fahrt war recht angenehm, zumindest vom Wind. Vom Wellengang war es heute auf jeden Fall brutal. Doro hat Muskelkater vom Lenkrad halten, vom Steuerrad halten.
Und ja, wie ihr seht, wir sind mal wieder, oder ich zumindest, richtig fertig. Mir natürlich aber auch einen richtig sexy Spot ausgesucht, um das Videotagebuch aufzunehmen. Jetzt sind wir noch ein bisschen in der Stadt gewesen, haben ein etwas gegessen.
Morgen sieht das Wetter jetzt nicht so prickelnd aus. Wir überlegen, ob wir das aussitzen, einen Tag oder sogar zwei. Der nächste Tag, wir haben uns entschieden, dazubleiben in Kohlberg, weil das Wetter, wie man sieht, nicht so prickelnd ist. Und dadurch das anscheinend ein riesiges Tief, ich glaube aus England gegen ein anderes Tief kämpfen, sind wir die Verlierer.
Und da nutzen wir die Zeit jetzt, um ein paar Reparaturen am Schiff zu tätigen, ein bisschen Energie zu tanken, vielleicht ein bisschen zu entspannen. Ja und schauen wir mal, was wir heute noch so hinbekommen.
Ich glaube, das ist gut für uns. Wir sind schließlich im Baumarkt fündig geworden. Dort haben wir einen Gewindebohrer gekauft, um die Platte, die die Mastrutscher hält, erneut zu befestigen. Unser Provisorium hat zum Glück bis Polen gehalten, doch sind immer wieder Mastrutscher rausgeflogen. Und zur Belohnung gibt’s jetzt richtig leckeren Kumpir.
So, wir sind heute Morgen gestartet von Kohlberg. Das Wetter ist natürlich ganz anders geworden, als wir gestern geschaut haben. Wir haben jetzt heute Morgen ziemlich viel Regen gehabt.
Deswegen bin ich auch schon im Ölzeug geschlüpft. Ich hatte die erste Schicht übernommen. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen. Dafür haben wir aber super krassen Wellengang. Wir haben mit 5 Stunden gerechnet. Aktuell werden
wir 6 Stunden unterwegs sein. Knapp drei haben wir, glaube ich, schon herum. Also,
Halbzeit. Mal gucken, schlecht geht es mir auch ein bisschen, seitdem ich kurz mal unten war.
Schichtwechsel. Ich bin jetzt mal ins Bett gekrochen, weil mir dann doch unten rum zumindest kalt wurde. Als wir herausgefahren sind, bin ich noch in Jeans gewesen. Die waren halt nass. Und habe mir dann darüber das Ölzeug angezogen. Das hat zwar gegen den Regen geholfen, aber die Jeans sind natürlich kalt geblieben.
Das heißt, meine Beine waren halt zwei, knapp drei Stunden durchgenässt, und dann entzieht es halt einem die Körperwärme. Dasselbe Spiel mit Schuhen und Socken. Da ist das Problem, dass ich gar keine Stiefel habe. Ja, das heißt, drei Stunden in Pfützen stehen und sich dann die Wärme einziehen lassen. Ich habe es jetzt mal zum Trocknen aufgehängt. Da sind die Socken, und da ist die Hose. Die schön unter Deck baumelt.
Nach einem gediegenen Mittagsschlaf bin ich mal hochgekommen, um zu gucken. Clemi voll im Takt, richtig am Abgehen. Ja, wir haben jetzt noch eine neue kleine Challenge. Wir haben jetzt kurz vor Zwei (Uhr). Und zwar ist direkt vorm Hafen eine Brücke, die nur stündlich aufmacht, und zwar nur zur vollen Stunde.
Wir haben jetzt noch etwa eine Stunde bis zum Hafen. Und ja, wenn wir es nicht pünktlich schaffen, müssen wir eine Stunde vor der Brücke rumgurken. Das wäre richtig doof. Deswegen versuchen wir jetzt gerade richtig Vollgas zu geben und irgendwie da reinzukommen. Mal schauen, ob es gelingt.
Vollgas, Vollgas,
Vollgas Schlafen. Wir haben die leichte Befürchtung, dass wir es nicht mehr pünktlich schaffen. Deswegen haben wir jetzt mal den Motor angemacht. Und das, was absolut wahrscheinlich bei den Seglern als No-Go betrachtet wird, ist das Motorsegeln. Und sieht man die Brücke schon?
Glaube das Gelbe da. Ich glaube nicht..
Ich glaube das ist der Bagger. Wie lange machen die die Brücke auf? Wissen wir nicht
Dreieck, Dreieck, Dreieck. Musst rechts vorbei bei den zwei Rumpfen. Zwei Bälle seite ist die nicht passieren Seite. Zwei Rhomben
ist die Passier-Seite. Leck mich am Arsch, dass das mal relevant wird. Hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Okay, vor uns war das Piratenschiff tatsächlich. Vielleicht ist die Brücke noch auf. Vielleicht ist die Brücke also noch auf. Vielleicht parken die aber auch davor. Und wenn dann aber Steuerbord, oder? Sollen schonmal die Fender raus?
Das weiß ich nicht. Aber ja, Fender, kannst du herausmachen. Steuerbordseite am besten, da drei Stück.
Gar nicht mitgekriegt, ich dachte, die Brücke kommt erst
Brücke geschafft. Und es ist hinter dem Piratenschiff. Ah ja, jetzt sehe ich es. Da bei Welcome! Es ist glaube ich alles eigentlich tief genug für uns. Okay, er hat auch gesagt, wir können parken, wo wir wollen. So leer.
Und bezahlen nicht vergessen! Hat er gesagt? Ja
Oh, Lenkrad im Arsch. Wir sind erstmal Safe jetzt.
Es ist das passiert, was natürlich passieren musste. Kurz vor
der Einfahrt ist uns der Motor abgekackt. Und wir haben ihn nicht mehr an gekriegt. Nachdem wir etwa fünf verschiedene Sachen probiert und versucht haben, hat sich dann Meister Clemi mal heruntergesetzt, drei Anleitungen durchgelesen, YouTube-Studium abgeschlossen. Und tatsächlich den Fehler gefunden. Der Wasserabscheider war voll. Den haben wir mal geleert, ein paar Mal noch ein bisschen herumprobiert, noch drumherum geschwommen vor der Hafeneinfahrt. Und dann ging er an. Dann sind wir noch Hals über Kopf reingedüst. Und haben es tatsächlich geschafft. Scheiße, sind wir aber alle durch, einfach so durch. Mal gucken,
wie die nächste Fahrt sein wird. Keine Ahnung.
Wir machen eine weitere Tour am selben Tag.